RhineMeadow

Wie alles begann

Eigentlich wollte ich (Lutz) ja schon immer einen Hund, also als Kind schon. Aber meine Mutter ist immer hart geblieben und rückblickend hatte Sie auch Recht damit. Ein Hund ist ein anspruchsvoller Wegbegleiter, der nicht nur ab und zu Futter und die Reinigung der in-Haus-Toilette benötigt, sondern gemäß seiner Natur Ausbildung und ausreichend Beschäftigung benötigt. Das wäre für meine Eltern neben den Alltagspflichten nicht möglich gewesen und die Verlässlichkeit der heranwachsenden Brut über den Zeitraum eines Hundelebens ist wohl eher eine waghalsige Entscheidungsgrundlage.

Selbstversorger Piepsi

Ähnlich zeigte sich die Situation nun in meiner eigenen Familie. Der Wunsch des Nachwuchses nach einem eigenen Hund war groß, aber wenn beide Eltern Vollzeit arbeiten, kann man einem Hund nicht gerecht werden. Mit dem Einzug in die erste Wohnung mit großem Garten kamen wir dann dem Haustierwunsch nach: Piepmatz kam zu uns - unsere erste Katze, aus dem Tierschutz.

Piepsie war für uns ein gutes Training, denn neben regelmäßiger Fütterung und ausgiebigen Kuscheleinheiten hatte unser Freigänger immer auch seinen eigenen Kopf. Regelmäßige Überraschungen bereicherten unser Leben. Selbstversorgung war bei Piepsie nicht unüblich: Wildkaninchen. Die Entsorgung der ungenießbaren Reste – gefüllter Darm – blieb natürlich dem Personal überlassen. (Hunde haben Herrchen – Katzen Personal). Leider haben wir mit unserer Piepsie einen entscheiden Fehler gemacht. Während eines Familienurlaubes haben wir unsere Piepsie in einer Katzenpension untergebracht. Eine sehr nette ältere Dame hatte Ihr großes Wohnhaus katzengerecht umgebaut. Alle Tiere bekamen Ansprache, alles war sauber und gutes Futter stand bereit. Wir hatten den perfekten Platz für unseren „Stadttieger“ gefunden. Wenige Tage nach unserer Rückkehr blieb uns nichts anderes übrig als unsere Piepsie einschläfern zu lassen. Sie hatte sich mit FIP – „Katzen AIDS“ angesteckt. Die nette ältere Dame hatte während unseres Urlaubs eine arme, alte, kranke Katze aufgenommen. Nicht erst seit diesem Tag wissen wir, wie wichtig ein guter, engagierter aber auch einfühlsamer Tierarzt ist – der im Zweifel auch immer erreichbar ist.

Piepsie folgte Ronja, die einfach irgendwann spurlos verschwand und immer noch bei Tasso auf der Suchliste steht. Im neuen Haus kamen Geschwister zu uns, die gemeinsam im Karton im Straßengraben gefunden wurden. Nokai, die vorsichtige aber pfiffige und Anuk nicht so geistreich aber mutig. Diese Kombination gepaart mit einer von Anfang an schlechten Gesamtverfassung ist Anuk nach wenigen Monaten zum Verhängnis geworden. Wieder ein schwieriger Abschied beim Tierarzt. Seit April 2021 ist sie leider nicht mehr bei uns. Sie ging leise über die Regenbogenbrücke.

Als Ute, meine Frau nun die Entscheidung traf, Ihren Vollzeitjob an den Nagel zu hängen, war er wieder da – der Wunsch der Familie nach einem Hund.

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